
Wer in ein Café so prunkvoll wie das New York Café in Budapest einkehrt, kann sich eines von zwei Dingen erwarten, wenn es um die dort servierten Mehlspeisen geht: vorzügliche, dem Stand eines solchen Cafés entsprechenden Mehlspeisen, oder eine Falle für Touristen aus Ländern mit höherem Bruttoinlandsprodukt.

Serviert wird der Somlói sponge cake, oder zu Deutsch Somlói Schwammkuchen, in einer nicht besonders einladend wirkenden Schüssel. Wie es Schüsseln so an sich haben, sammelt sich in ihnen Flüssigkeit, und wie der Name des Kuchen ahnen lässt, saugt dieser alle Flüssigkeiten auf. Das führt dazu, dass die untere Hälfte eine Konsistenz hat, wie man es nicht von Nahrungsmitteln, sondern von vollgesogenen Putzschwämmen gewohnt ist; nicht dass meine Wenigkeit wüsste wie sich so etwas anfühlt. Da die Kapillarwirkung jedoch enden wollend ist, bleibt wenigstens die obere Hälfte trocken. Was sie zwar genießbarer macht, aber dafür zu einer inkonsistenten Struktur führt. Auf dem Kuchengatsch befindet sich Schlag und allem Anschein nach Schokosauce aus der Tube, die wohl auch die Flüssigkeit ist mit der sich der Schwammkuchen vollgesogen hat. Zur Zierde sind noch drei gekrümmte Schokoblätter in den viel zu festen Schlag gedrückt, der diesen ein auffallend gutes Fundament bietet. Auch wenn die Schokoblätter ein interessantes Erscheinungsbild abgeben, kommen sie jedoch nicht gegen die dunkle Schüssel an.
Über den Geschmack gibt es nicht viel zu berichten, außer dass ein aufgewärmter und stark gesüßter Fertigteig wahrscheinlich gut mithalten kann.
Die Portion ist selbst für mich ausreichend, bei einem Preis von 11,50€ oder 4025 HUF (eigentlich ja 10,60€) würde man sich aber geschmacklich, optisch und strukturell mehr erwarten.
Welcher der beiden vorgestellten Kategorien diese Mehlspeise jetzt wohl zugehörig ist, darf der Leser selbst entscheiden.
Hauptartikel:
New York Café Budapest – C. u. C. Hofzuckerbewerter (cuc-hofzuckerbewerter.at): Sponge Cake – New York Café Budapest